»Was wird es denn?« und andere Dinge, die Schwangere furchtbar nerven

OK, ganz offiziell möchte ich gestehen: ich bin kein Freund von Schwangerschaften. Zum einen ist da die körperliche Seite, die unglaublich anstrengend ist. Quasi frei nach dem Motto: irgendwas ist immer. Ich darf mich eigentlich überhaupt nicht beklagen, aber ich sehe die Schwangerschaft tatsächlich als nerviges Mittel zum Zweck (= das Kind) an. Eine rosarote flauschige Blubberwelt ist das hier jedenfalls nicht. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich meinen Kopf noch bei meiner Abschlussarbeit habe und mein Studium definitiv beenden möchte bevor das Baby da ist.
Zum anderen sind da die anderen Menschen. Keine Ahnung wieso alle so völlig aus dem Häuschen sind (und besonders solche, die rein gar nichts mit der Schwangerschaft zu tun haben d.h. nicht verwandt sind), aber mich nerven die ganzen Kommentare, die gutgemeinten Ratschläge und alles andere ganz gewaltig. Am liebsten würde ich mich momentan irgendwo vergraben und vor der Welt verstecken.

Platz 1: Das Bauch-Grabschen
Mag sein, dass es Frauen gibt, die überall stolz ihren Babybauch präsentieren und sich freuen, wenn ihr Gegenüber Anteil daran nimmt, indem er die Hände auf den Bauch legt... Für mich ein absolutes No-Go! Ständig kommt irgendwer an und patscht seine Hände auf meinen Bauch, meist liebevoll begleitet von »Na, wo isses denn?« - Wahrscheinlich vor Schreck genauso erstarrt wie die Mutter.
Der einzige, der ungefragt meinen Bauch anfassen darf ist mein Mann. Waum? Weil es ebenso auch ein Teil von ihm ist, ganz egal wo es sich momentan befindet und weil er mich natürlich auch außerhalb einer Schwangerschaft ungefragt berühren darf, so dass ich darin nichts ungewöhnliches finde. Alle anderen - und das schließt für mich auch Familie und enge Freunde mit ein, dürfen gefälligst fragen.
Als Schwangere ist man ungemein sensibel, winzige Kleinigkeiten können einen total emotional berühren. Diese Empfndlichkeit überträgt sich auch auf den Körper und jede Berührung ist viel, viel intensiver als vor der Schwangerschaft. Ich war davor schon empfindlich was Körperkontakt angeht (ich mag diese Begrüßungsküsschen z.B. überhaupt nicht, egal wie sehr ich den Mensch mag, aber ich brauche sein Gesicht definitiv nicht an meinem) und das hat sich jetzt noch einmal deutlich gesteigert. Ich weiß, dass sich die Menschen ja schließlich nur mit einem freuen, aber wenn es mir ein unangenehmes Gefühl bereitet, finde ich nicht, dass ich mich begrabschen lassen muss, egal wer es ist. Hinzu kommt irgendwie das Bedürfnis, meinen kleinen Mitbewohner irgendwie vor soviel »Zugriff« schützen zu wollen. Es ist ein Mini-Mensch, dessen Welt noch so winzig ist und dessen eigene Bewegungen so zart sind, dass so ein Griff von außen unheimlich grob erscheint...
Also liebe Leute, bitte fragt bevor ihr eine Schwangere anfasst, die meisten werden es euch danken und die, denen es nichts ausmacht, die nehmen's garantiert mit Humor.

Platz 2: »Was wird es denn?«
... nein, ich gebe zu, vor der Schwangerschaft hätte ich nie gedacht, dass mir diese Frage etwas ausmachen würde, aber die Umstände haben sich geändert. Fakt ist, wir wissen nicht was es wird. Mein Frauenarzt macht 'nur' die drei vorgeschriebenen Ultraschalluntersuchungen (außer es ist natürlich etwas) und ich sehe keinen Sinn darin sogenannte Baby-Flatrates zu bezahlen. Bei der Schwangerschaftsfeststellung war unser Baby noch ein winziges Pünktchen. Beim nächsten Mal (Nackenfalzmessung) war es deutlich größer, aber noch nicht so groß, dass man mit einer gewissen Sicherheit das Geschlecht vorhersagen konnte und beim letzten Mal hat sich unser Baby einfach quer gelegt, so dass man nichts sehen konnte. Tragisch fand ich das jetzt nicht, für uns spielt das Geschlecht sowieso keine Rolle. Im Gegensatz dazu scheint es für das Umfeld nur diese eine Frage zu geben...
Person A: »Was wird es denn?«
Ich: »Das wissen wir nicht.«
Person A: »Was? Wieso?«
Ich: »Das konnte man bislang noch nicht sehen.«
Person A: »Ist ja gut, wenn ihr es unbedingt für euch behalten wollt...«
[Alternativ: »Und wann wisst ihr es?«
Ich: »Keine Ahnung, vielleicht beim nächsten Ultraschall im Sommer...«
Person A: »Ist ja gut, wenn ihr es unbedingt für euch behalten wollt...«]

Platz 3: »Wie soll's denn heißen?«
Auch hier ist die Antwort einfach: wir wissen es noch nicht. Mädchennamen haben wir ein paar auf der Hand, die uns beiden gut gefallen, Jungennamen keinen einzigen. Und wieder scheint es das Umfeld nicht zu glauben. Aber so ist das eben.
Ganz toll sind dann auch die Menschen, die einem Namensvorschläge aus den aktuellen Top10 Listen geben... Ist ja nicht so, dass man sich nicht umgesehen hätte. Und nein, Ben, Leon, Paul und Elias, sind aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht auf unseren Listen. :D

Platz 4: Es wird ein Junge/Mädchen
OK, den Punkt kann tatsächlich auch ich mit Humor nehmen... Wenn es nach den gängigen Mythen geht (Form des Bauches; Pickel/keine Pickel; Übelkeit] steht es nach der Meinung anderer 2:5 für einen Jungen; der chinesische Empfängniskalender sagt uns ein Mädchen vorher. Na dann. Ich werde das hier im August mal updaten. ;)
Update: Ein Hoch auf die Chinesen, es ist ein Mädchen geworden - trotz des angeblich spitzen Bauches! ;)

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