Eine kleine Liebeserklärung an die Little Miss

Kinder, wie die Zeit vergeht... unsere Little Miss ist nun schon zwei! Kaum zu glauben, dass sie schon seit zwei Jahren unser ganzes Leben gehörig auf den Kopf stellt. Sie hat alles verändert. Und manchmal, wenn dieses fröhliche, unglaublich witzige Kind um die Ecke stürmt und mich anstrahlt, kann ich gar nicht glauben, dass sie wirklich existiert. 82 Zentimeter pures Glück. Sie verzaubert mich tagtäglich. Höchste Zeit einmal in den höchsten Tönen von ihr zu schwärmen!

Ich hatte keine Ahnung von all dem was gekommen ist, als ich noch schwanger war. Ich habe das zum Glück auch nie geglaubt, mir nur kleine Details für das Leben mit Kindern vorgestellt. Als sie da war, bin ich an ihr gewachsen. Stück für Stück. Problem für Problem haben wir durchgestanden. Das problematische Stillen am Anfang, die nächtliche Pumperei, die Breiverweigerung und 1,5 Jahre kaum Schlaf. Die Ablehnung ihrerseits nach meinem Krankenhausaufenthalt und die ersten Wutanfälle meines kleinen Sturkopfs. Wir haben zusammen Tränen vergossen und schallend gelacht. Wenn sie traurig oder übermüdet ist, singe ich ein selbstgedichtetes Lied für sie, dass ich in so vielen Nächten, wenn sie nicht schlafen konnte/wollte, an ihrem Bett gesungen habe und das sie noch heute sehr oft einfordert, wenn es ihr nicht gut geht. Sie erträgt nahezu klaglos, dass sie ihre Eltern jetzt teilen muss und wenn sie doch mal enttäuscht darüber ist, dann lässt sie es nie an ihrem Bruder aus.


Durch sie bin ich Mutter geworden, ein Stück weicher, ein Stück geduldiger, ein Stück klarer. Ich habe soviel über mich selbst gelernt, über Beziehungen, über Respekt und Erziehung. Und über Liebe. - Natürlich liebe ich Mr. Honkitonki mit ganzem Herzen und aus tiefster Seele. Aber er und ich staunen beide immer wieder über diese gewaltige Liebe, die wir für unser kleines Mädchen empfinden. Er nennt sie oft die Liebe seines Lebens und auch wenn ich mich gespielt darüber empöre, so muss ich ihm doch zustimmen. So eine klare, tiefe, unerschütterliche Liebe habe ich noch nie zuvor empfunden. (Und ich gestehe, ich hatte oft Angst ihren Bruder niemals auf die gleiche Weise lieben zu können. Das wäre wirklich furchtbar gewesen.)
Sie ist bestimmt kein Wunderkind, kein Engel, kein Überflieger. Mit ihren abstehenden Ohren und den wenigen Haaren sieht sie oft recht drollig aus. Aber sie ist mein Kind. Für mich perfekt. - In jeder Hinsicht. Und an harten Tagen, wenn ich (mal wieder) barsch und ungeduldig bin, wenn ich aus der Puste komme, weil da noch ein Kind und ein vierköpfiger Familienhaushalt warten, dann steht sie vor mir mit Tränen in den Augen und sagt »Mama nicht wütend. Mama kuscheln.« - und erinnert mich daran, dass sie erst 24 Monate ist, dass sie soviel erst noch lernen muss, dass ihre Welt schon durch Hunger und Müdigkeit ins Wanken kommt. Dass es meine Aufgabe ist, ihrem Gemüt entgegen zu kommen und nicht ihre, sich meinem Zeitplan anzupassen. Und dann kuscheln wir und ich streichle ihre Hand und kraule ihre Füße. Und ihre kleine warme Hand streichelt meinen Arm und rührt mich damit fast zu Tränen.

Sie freut sich riesig, wenn sie Flugzeuge am Himmel entdeckt und wenn ihr kleiner Bruder aufwacht. Wenn ihr Papa abends nach Hause kommt und wenn es ins Kinderturnen geht. Wenn ihre Patentante vorbei kommt und wenn sie einen Schnuller findet. Sie rennt am liebsten nackig durch die Wohnung, egal wie kühl es ist und ganz oft kommt sie einfach als kleiner Nackedei wieder um die Ecke, wenn ich ihr gerade etwas angezogen habe. Sie isst am liebsten den ganzen Tag Nudeln und singt ihren Puppen »Alle Leut« vor.
Und auch jetzt, wo sie langsam in das Alles-meins-Alter kommt, ist sie noch immer so unglaublich gerecht. Wenn ein anderes Kind etwas von ihrem Essen haben möchte, zögert sie nicht eine Sekunde, sondern teilt es einfach. Selbst wenn es etwas zu naschen gibt, fordert sie immer auch ein Stück für ihre Spielkameraden oder Mama/Papa. Sie gibt Spielsachen sofort zurück, die nicht ihr gehören und versteht auch deshalb nicht, wieso ihr andere Kinder ihre Sachen nicht zurückgeben.

Sie ist eine absolute Kuschelmaus geworden und schmiegt sich richtig an einen. Wenn man sie trägt, dann streichelt sie mit ihren Händen ganz zart Hals und Rücken. Vor drei Tagen hat sie mich dann abends beim Gute Nacht sagen umarmt, fest gedrückt und gesagt »Mama ganz doll lieb haben.« Ich schwöre, ich habe geweint. Vor Glück und vor Liebe. 

Danke, liebe Little Miss, dass du bist wie du bist. Mein kleines wundervolles Mädchen.


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