Wie 2016 zum schlechtesten Weihnachten ever wurde

So wenig Zeilen habe ich wieder von mir hören lassen, obwohl mit der privaten Spielgruppe der Little Miss eigentlich alles besser werden sollte. Aber es kam ganz anders in den letzten Wochen. Es gab ständige emotionale Aufs und Abs und die schlechten Nachrichten kamen dann alle zum 23.12. zusammen, so dass ich wirklich ziemlich mies gelaunt war an diesem Weihnachtsfest.

Zunächst lief alles prima: Mr. Honkitonki hatte drei Wochen Urlaub in der Vorweihnachtszeit, da er keinen Sommerurlaub genommen hatte und wir wollten daraufhin unsere gemeinsame Adventszeit als Familie genießen und für die beiden Kinder ein supertolles Weihnachtsfest planen. Ganz spontan und unverhofft stolperten wir wenige Tage vor seinem Urlaub über ein interessantes Exposé eines Maklerverteilers, in dem wir drin sind, seit wir uns vorletztes Jahr mal für ein Haus interessiert haben. Wir haben uns das Haus tatsächlich angeguckt und dann zügig beschlossen, dass wir es gern kaufen würden. Bäm! Als erste Interessenten und mit viel Zeit für Banktermine eigentlich gar kein Problem. Doch dann kam erst das Bibbern um die Finanzierungsbestätigung, als nächstes wollte die Verkäuferin urplötzlich eine Anzahlung in Höhe von 5% und ein eventuelles Mietrecht nach dem Kauf, dann schaffte es die Maklerin trotz von ihr festgelegtem Notartermin nicht alle Unterlagen einzureichen, usw. Jedesmal wieder ein Zittern ob es zum Kauf kommt. Ständig ein vorsichtiges Planen (neue Möbel, Kindergarten, ect.) und doch irgendwo die Angst, dass es noch schief geht. Am 23. kam dann die Einladung zum zweiten Notartermin - wenige Stunden bevor die Verkäuferin den gesamten Kauf aus privaten Gründen absagte. - All der Stress in Mr. Honkitonkis Urlaub, das Zusammensuchen der Unterlagen, die vielen wichtigen Termine mit zwei Kleinkindern an der Backe, das Umbuchen von unserem Sparguthaben völlig umsonst. Das Schlimmste war eigentlich, dass sein Urlaub dadurch kaputt gegangen ist, was, wenn wir das Haus gekauft hätte, irgendwie nur halb so schlimm gewesen wäre.
Ich bin recht geknickt, weil mir das Haus so gut gefallen hat. Der Garten war echt groß und wunderschön angelegt und das Haus hatte einen gewissen Charme, der in meinem Herzen einfach klick gemacht hat. Es war preislich mehr als fair und sogar die Option für ein drittes Kinderzimmer wäre drin gewesen. Ich tröste mich damit, dass es natürlich nicht 100% perfekt war (so ein Haus gibt es glaube ich auch nicht), aber ich finde auch keine wirkliche Alternative.

Emotional hatte ich in dieser Zeit Höhen und Tiefen und je nachdem mal mehr und mal weniger Geduld mit den Kindern. Die Little Miss schlief grauenhaft (schlecht ein und schlecht durch) und Junior blieb bei seinem 2 Stunden Rhythmus, was unseren Stress nicht wirklich besser machte und dafür sorgte, dass wir ständig aneinander gerieten. Höhepunkt war ebenfalls der 23., wo sie nachmittags von Oma und Opa abgeholt wurde, um dort das zweite Mal alleine zu übernachten. Und ich nicht wusste, ob ich lachen oder heulen sollte, weil wir den ganzen Vormittag miteinander gestritten hatten und ich es schrecklich fand, mein Kind nach so einem Tag wegzugeben und gleichzeitig wusste, dass es für uns beide gut war ein wenig Abstand zu gewinnen. Ach Little Miss, verzeih mir das...

Durch den ganzen Stress mit dem Haus haben wir unser Weihnachtsfest dann total aus den Augen verloren. Die Little Miss bekam dieses Jahr ein vom Opa selbstgebautes Puppenhaus und wenige Tage vor Weihnachten stellten wir fest, dass das bestellte Möbelset und die Puppen nicht angekommen waren. Irgendwo auf Übersee verschollen. Natürlich können wir unserem Kind kein leeres Haus hinstellen, also zog ich an besagtem 23. noch einmal los und ließ knappe 70€ im Spielwarenladen liegen, um halbwegs ausgestattet zu sein. (Natürlich mit Plastikmöbeln, die ich eigentlich gar nicht haben wollte...)
Zu allem Überfluss habe ich mir eine Woche vor Weihnachten den Knöchel an einem Metalltor gequetscht, der nun grün und blau ist und bei jedem Schritt in geschlossenen Schuhen höllisch weh tut. So dass ich die letzten Weihnachtseinkäufe humpelnd mit Kind 1 in der Trage und Kind 2 im Kinderwagen unterwegs war.

Ich, die eigentlich so ein großer Weihnachtsfan ist, war dieses Mal überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung. Mr Honkitonki und ich haben ständig gestritten, mein Maß an Toleranz gegenüber nervigen Verwandten lag irgendwo im Minusbereich, dementsprechend war auch meine Laune bei allen weihnachtlichen Pflichtbesuchen. Und als wäre das alles nicht genug, haben beide Kinder noch über Weihnachten eine heftige Virusinfektion abgekriegt mit 4 schlimmen Fiebernächten am Stück, so dass ich am vierten Tag dann doch beim Kinderarzt saß, obwohl ich bei diesen grippalen Infekten sonst nie zum Arzt renne. Das Beste war natürlich, dass es erst die Little Miss erwischt hat und als es ihr in der 5. Nacht dann besser ging, fing es bei Junior an.

Nun ist das neue Jahr da und ich versuche es positiv zu sehen. Ich freue mich auf Mr. Honkitonkis Elternzeit im Frühjahr, auf Juniors Geburtstag in etwas mehr als 4 Monaten, auf den Sommer mit beiden Kindern und auf den 3.(!) Geburtstag der Little Miss! Und wer weiß, vielleicht schreibe ich ja in ein paar Monaten, dass wir doch das perfekte Haus gefunden haben...

Kommentare

Beliebte Posts