1 Jahr nach dem Kaiserschnitt - eine (emotionale) Bilanz

In wenigen Tagen wird unsere Little Miss schon ein Jahr und damit ist mein Kaiserschnitt ebenfalls fast ein Jahr her und nun wollte ich mal, mit ein bisschen emotionalem Abstand, etwas dazu schreiben, weil das alles für mich nicht so leicht gewesen ist, wie es in meinem Plädoyer vielleicht klang. Das habe ich damals nämlich mit unglaublich viel Wut im Bauch geschrieben. Ich hatte nämlich nicht den Kaiserschnitt als solchen zu verarbeiten - der war ja von mir gewünscht - sondern das, was quasi drumherum passiert ist. Dafür muss ich aber etwas ausholen...

Keine einfache Entscheidung
Die Schwangerschaft mit der Little Miss war gesundheitlich eine Traumschwangerschaft... das Kind stets gesund und perfekt entwickelt, ich hatte keine Blutungen und keine übermäßigen Beschwerden. Der Ischias ging mir eine ganze Zeit furchtbar auf die Nerven und natürlich war das zusätzliche Gewicht, die Müdigkeit und all das auch belastend, aber eigentlich alles erträglich. Doch obwohl sie so sehr ein Wunschkind war (und natürlich immer noch ist), hat mich die tatsächliche Schwangerschaft damals ziemlich aus der Bahn geworfen. (Frau Katze hat einen sehr langen, emotionalen Brief von mir bekommen, in dem ich ihr damals mein Herz ausschüttete - danke dafür!) Ich hatte das Gefühl, ich könne der Verantwortung für ein zweites Leben niemals gerecht werden. War innerlich hoffnungslos überfordert. Also stürzte ich mich in einen Haufen von Schwangerschaftsratgebern, Forenbeiträgen und medizinischen Fachartikeln, um wenigstens ein wenig das Gefühl zu haben, ich wüsste worum es geht. Durch meine eigene Unsicherheit war die permanente Einmischung in meinem Umfeld sehr belastend für mich und oft habe ich mich vor und nach Besuchen im Schlafzimmer verkrochen und eine Runde geheult. Mir war alles zuviel, die ständigen Berührungen zuwider, ich wollte einfach nur mit Mr. Honkitonki unser Baby genießen und das mit niemandem sonst teilen.
Besonders gequält habe ich mich mit der Entscheidung, wie mein Kind auf die Welt kommen soll. Monatelang habe ich medizinische Studien ausgewertet, Geburts- und Klinikberichte gelesen und im Umfeld angehört und immer wieder überlegt, was das Beste für mein Kind ist. Ich habe ewig lange Pro und Contra Listen mit Risiken, möglichen Folgen und allem anderen geführt. Irgendwann (ich glaube, ich war ungefähr im 8. Monat) hatte ich mich dann für eine geplante Schnittentbindung entschieden, weil das aus meiner Sicht die beste und sicherste Geburtsmethode für mein Kind und für meine körperlichen Voraussetzungen war. Trotzdem hatte ich riesigen Schiss davor u.a. dass die Betäubung versagen würde oder dass die mögliche Risiken nach einem Kaiserschnitt wie sekundäre Sterilität und ein erhöhtes spätes Todgeburtsrisiko in der Folgeschwangerschaft mich betreffen würden. (Mehr dazu kann man hier lesen.) Und nein, ich möchte diese Risiken nicht klein reden, es gibt sie - ohne wenn und aber. Daher würde ich niemals sagen, dass der Kaiserschnitt für uns alle der richtige Weg ist. Wie gesagt, kann ich jede Frau absolut verstehen, die eine Hausgeburt haben möchte. Aber, auch wenn es vielleicht naiv erscheint, ich habe mich im Sinne der Little Miss entschieden. Sie wuchs zu diesem Zeitpunkt in mir heran und für sie war und ist es die absolut richtige Entscheidung gewesen. Trotzdem machen einem solche Risiken natürlich irgendwo Angst, selbst wenn sie statistisch äußerst unwahrscheinlich sind. Niemand geht an so eine (Lebens-)Entscheidung völlig unemotional heran.
Damit kam aber auch die nächste Angst in mir hoch: nun, wo ich so sicher war einen Kaiserschnitt haben zu wollen, was wenn man mich zwingen würde, vaginal zu gebären? Wenn man mir einen sogenannten Wunschkaiserschnitt verweigert? Heute weiß ich, wie unbegründet die Angst war. Aber damals war das richtig schlimm für mich, weil jeder, dem ich mich anvertraute, mir irgendwie seine Meinung aufdrücken wollte und ich mich immer wieder gezwungen sah, mich für meine Meinung zu rechtfertigen, obwohl ich meine Entscheidung gar nicht bezweifelte, sondern nur Angst hatte, eben nicht ernst genommen zu werden. Ich wollte nicht mit jedem die Vor- und Nachteile abwägen, ich wollte einfach nur mit meinen Ängsten ernst genommen werden. Nur weil meine Meinung feststand, waren die negativen Aspekte des Kaiserschnittes ja nicht weg, ich hatte mich ja trotz dieser Risiken für eine Sectio entschieden und genau darüber wollte ich sprechen. Zum Glück hatte ich in meinem Gynäkologen und in der Oberärztin in der Klinik zwei Ansprechpartner, die mir genau das zugestanden: meine Meinung und trotzdem Ängste vor den Risiken zu haben. Auch wenn es in meinem Plädoyer nicht so klingt (wie ich nun bemerke): mit beiden habe ich noch einmal die Vor- und Nachteile abgewägt und erklärt, warum für mich die Vorteile eines Kaiserschnitts überwiegen. Für beide war das akzeptabel, beide haben mir erklärt, dass jede Frau ein Selbstbestimmungsrecht hat, dass ich daher so gebären kann, wie ich will.
Hier muss ich noch anmerken, dass ich zwar zu den OP-bedingten Risiken aufgeklärt wurde, aber bevor ich es nicht angesprochen habe, keiner Wörter wie sekundäre Sterilität und Todgeburt in den Mund genommen hat und das finde ich schade. Genauso wie ich mir eine korrekte Aufklärung durch Gynäkologen über die Risiken einer vaginalen Geburt wünsche, wünsche ich mir auch eine Aufklärung über langfristige Folgen eines Kaiserschnitts. Niemand sollte irgendwann sagen: das habe ich aber nicht gewusst. - Aber wahrscheinlich würde dann niemand mehr Kinder kriegen...
Relativ schnell merkte ich dann, dass ich zwar theoretisch ein Selbstbestimmungsrecht habe, der sogenannte gewünschte Kaiserschnitt aber gesellschaftlich überhaupt nicht anerkannt ist. Ich musste mir Kommentare gefallen lassen, wie dass ich den leichteren Weg gehen würde, dass ich doch nicht schwanger hätte werden sollen, wenn ich nicht zu einer Geburt bereit wäre, dass ich egoistisch und unverantwortlich handeln würde...
Der Tiefpunkt war dann eine knappe Woche vor dem geplanten Termin, den Mr. Honkitonki und ich eigentlich hatten geheim halten wollen, um unser Familienglück die ersten ein/zwei Tage ganz für uns zu genießen, ohne irgendwelche Fragen beantworten zu müssen (Geschlecht? Name? Zweitname? Wie groß? Wie schwer? Wie war die Geburt?), uns bei irgendwem melden zu müssen (Können wir in die Klinik kommen? Und nur kurz? Und morgen? Und wenn ihr zu Hause seid?) und das Gefühl ein super-tolles-Wahnsinns-Geheimnis zu zweit zu teilen ein bisschen zu genießen. Durch besondere familiäre Umstände habe ich einer Person mit den Anfangsworten »wir wollen das für uns behalten...« erzählt. Das Resultat war, dass nach einer Woche die gesamte Heimatstadt von Mr. Honkitonki Bescheid wusste. Wir waren auf dem Geburtstag meines Schwiegervaters und ich wurde nicht nur von der kompletten Familie darauf angesprochen, sondern auch von Nachbarn aus der Straße und vom Arbeitskollegen seines Vaters. All diese halbfremden Menschen, die mir nun wirklich nicht besonders nahe stehen, wussten den Termin und jeder wollte meine Begründung hören, warum ich denn bitteschön einen Kaiserschnitt haben würde. Zwei Tatsachen, die weder meine Eltern, noch unsere engsten Freunde bis dato wussten. Ich war so fertig mit der Welt, dass wir nach einer Stunde gegangen sind und ich den kompletten nächsten Tag heulend auf dem Sofa verbracht habe. Für mich ist an dem Tag ein bisschen die Welt zusammengebrochen, etwas, was man als Außenstehender vermutlich gar nicht nachvollziehen kann. Aber die ganze Kaiserschnitt-Sache war eine enorme Belastung für mich - gerade weil ich diese Entscheidung weder leichtfertig noch aus egoistischen Motiven getroffen habe und mir jedesmal wie ein kleines, dummes Mädchen vorkam, wenn ich mich mal wieder vor halbfremden Menschen (eigentlich nur Frauen...) verteidigen sollte, mit denen ich nicht über meinen Körper und meine Ängste sprechen wollte.
Ich habe mir so Bullshit anhören können, wie:
  • das Kind schläft meistens und wird durch den KS unsanft geweckt, das führt zu emotionalen Schäden - ohne Worte
  • ich sei mir zu fein/prüde für eine natürliche Geburt - schon mal freiwillig nackt in einem OP mit 15 Leuten gelegen?
  • KS-Kinder haben einen verformten Kopf, weil sie daran herausgerissen werden - eigentlich verformt sich eher der Kopf von vaginal geborenen Kindern durch die lange Zeit im Geburtskanal, aber ok und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ärzte das Kind auch nicht herausreißen... zwar wird bei manchen Kaiserschnitten der Einsatz von Geburtszange oder - glocke notwendig, dies trifft aber eher auf sekundäre Sectios zu, bei denen die Geburt schon begonnen hat
  • weil mein Kind per Kaiserschnitt kam, muss ich damit leben, dass es für den Rest seines Lebens immer unentschlossen sein wird, weil es dieser ersten Entscheidung beraubt wurde - tja, leider weiß dieses Kind ssseeehr genau was es will und was nicht
  • da meine Mutter über den Kaiserschnitt bestimmt enttäuscht sei, soll ich ihr doch sagen, nach ihrer Einschätzung hätte ich geboren wie eine Göttin - nein, ist sie nicht, sie hat ebenfalls ein verknöchertes Steißbein und weiß nur, was mir durch den Kaiserschnitt erspart geblieben ist
Die letzten beiden Aussagen kamen übrigens von meiner Hebamme in der Wochenbettbetreuung... Ich will nicht sagen, dass ich eine Nachsorge zweiter Klasse bekommen habe, aber bei jedem Besuch gab es mindestens zwei Seitenhiebe Richtung Kaiserschnitt... Ansonsten war sie aber sehr nett, aber wirklich »verzeihen« (ihre Wortwahl) konnte sie mir den Kaiserschnitt bis zum Schluss nicht. 
Diese ganze emotionale Scheiße (Verzeihung) hat mich in den Monaten rund um die Geburt sehr viel unnötige Nerven und Kraft gekostet und mittlerweile verschweige ich sogar, dass ich einen Kaiserschnitt hatte. Ich habe es so satt mich für eine Entscheidung rechtfertigen zu müssen, die allein mir zusteht. Ich habe meinem Kind alles gegeben, was ich ihm geben konnte. Ich habe ihm die sicherste Geburtsmethode geboten, habe 8 Monate vollgestillt (7 davon abgepumpt und davon wiederum 6 auch nachts) und ich stille immer noch. Ich sitze abends manchmal stundenlang an ihrem Bett, weil sie schlecht einschläft. Komme nachts jedesmal sofort zu ihr, wenn sie sich meldet. Ich lasse sie niemals alleine schreien/weinen. Ich trage sie, bis ich vor Rückenschmerzen nicht mehr kann oder ich sogar Geweberisse bekomme. Zu hören, dass man nicht das Beste für sein Kind wollte, ist unheimlich verletzend, wenn man alles gibt. Ich liebe dieses Kind, ich würde alles für sie tun. Alles. Dazu zählt für mich auch, mich ohne medizinische Indikation einer freiwilligen OP zu unterziehen, um jegliches Gesundheitsrisiko von ihr abzuwenden.

Eine ehrliche Pro und Contra Liste
Wie gesagt, habe ich in der Schwangerschaft eine Menge Pro und Contra Listen geführt und dies ist - nach allen Recherchen - die, die übrig geblieben ist. Meine persönlichen Voraussetzungen habe ich dabei natürlich nicht aufgeführt, sie ist ganz allgemein gehalten.

Pro Kaiserschnitt
  • kein Sauerstoffmangel des Kindes durch Nabelschnurvorfälle/ect. während der Geburt
  • keine Quetschungen & Brüche des Kindes durch den engen Geburtskanal
  • keine schlimmen Geburtsverletzungen wie Dammrisse, Steißbeinbruch und andere vaginalen Verletzungen (Scheiden-/Schamlippen-/Klitorisriss)
  • geringere Wahrscheinlichkeit einer Urininkontinenz durch Schonung des Beckenbodens
  • passiv gebären bedeutet auch keine stundenlangen oder gar tagelangen Wehen zu haben
  • geringere Wahrscheinlichkeit für verbleibende Plazentareste in der Gebärmutter, da sie durch den Operateur entfernt wird 
  • auch wenn ich absolut nichts von Wunschterminen halte, aber gerade beim zweiten Kind kann man durch die Planbarkeit der Sectio das erste Kind prima versorgen
Contra Kaiserschnitt
  • es ist ein operativer Eingriff mit den normalen Risiken einer jeden OP (v.a. Thrombose/Embolie, aber auch Verwachsungen an den Organen)
  • man kann nicht ambulant oder zu Hause entbinden, eine stationäre Aufnahme ist nötig
  • statistisch höhere Wahrscheinlichkeit in der Folgeschwangerschaft eine Placenta praevia (Plazenta überdeckt dabei den Geburtskanal), eine späte Todgeburt (nach der 34. SSW) oder eine Uterusruptur (Gebärmutterriss) zu haben
  • eventuelle sekundäre Sterilität bzw. Empfängnisprobleme
  • keine aktive Geburt; viele Frauen leiden psychisch sehr darunter ihr Kind nicht selbst auf die Welt gebracht zu haben
  • heftige künstliche Nachwehen durch die Gabe von künstlichem Oxytocin
Weitere wichtige Punkte (weder Pro noch Contra)
  • Schürfwunden (vaginale Geburt) und eventuelle Schnittwunden (Sectio) des Kindes gleichen sich ja irgendwie aus
  • der Darmflora des KS-Kindes fehlen die mütterlichen Bakterien aus dem Geburtskanal - dies kann aber durch Stillen relativiert werden
  • Wundheilungsstörungen können sowohl bei Dammnähten, als auch bei der KS-Naht auftreten
  • Atemproblemen bei KS-Kindern kann man vorbeugen, wenn man sie so nah am errechneten Entbindungstermin holt wie möglich, damit die Lungenreife gewährleistet ist

Der neue, selbstassistierte Kaiserschnitt?
Vor ein paar Wochen ging ein Bericht über den ersten mütterlich assistierten Kaiserschnitt in Deutschland durch die Medien und wie immer, wenn es um das Thema Kaiserschnitt ging, haben es sich die Leute nicht nehmen lassen, sich das Maul darüber zu zerreißen...
Fakt ist, dass trotz einer durchschnittlichen Sectioquote von rund 30%, die Zahl der Wunschkaiserschnitte (je nach Quelle) mit gerade einmal 2-4% angegeben werden. Die Mehrheit der Frauen wünscht sich also definitiv keinen Kaiserschnitt, sie bekommen nicht die selbstbestimmte Geburt, die eigentlich jede Frau haben sollte. Und genau das sind die Frauen, die verständlicherweise extrem darunter leiden, dass sie nicht die Chance hatten, ihr Kind selbst auf die Welt zu bringen. Wenn es diesen Frauen hilft bei der Sectio zu assistieren - warum nicht? Warum sollen sie nicht die Chance bekommen auf diese Weise psychisch weniger unter einer ungewünschten Sectio zu leiden? Was ist daran so verwerflich? Ist das wirklich Lifestyle, wenn man einer unglücklichen, verängstigten Frau, die sich so sehr eine andere Geburtsform gewünscht hat, erlaubt ihr Kind nun eben doch selbst auf die Welt zu holen? Seit längerem gibt es ja bereits die sogenannte Kaisergeburt, bei der das sterile Tuch während der OP gesenkt wird, damit die Frau sieht, wie das Kind aus ihrem Bauch geholt wird. Es ist quasi eine extremere Form der Kaisergeburt, wenn die Frau nun selbst Hand mit anlegt. Ich persönlich brauche das nicht. Ich hatte/habe aber nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Ich sehe es aber als Chance für all jene, die nicht zu den 2-4% freiwilligen Kaiserschnittchen gehören.

Mein persönliches Fazit
Wichtig ist mir, dass es tatsächlich ein persönliches Fazit ist. So etwas kann man nicht verallgemeinern. Ich hatte eine unkomplizierte OP, eine prima Wundheilung und bis heute keinerlei Beschwerden. (Vielleicht schreibe ich irgendwann noch einen Geburtsbericht, wer weiß...) Oberhalb der Narbe war ich an einem kleinen Stückchen Haut bis vor ein paar Wochen taub, erst knapp 11 Monate nach der Geburt haben sich dort wieder Nerven gebildet.
Zu langfristigen Folgen wie Verwachsungen, sekundärer Sterilität oder sogar plötzlichem Kindtod in der Folgeschwangerschaft kann ich natürlich nichts sagen. Gerade die letzten beiden Punkte sind statistisch äußerst unwahrscheinlich, so dass für mich die Vorteile einfach überwiegen. Nichts desto trotz gibt es sie natürlich, dessen sollte man sich bewusst sein. Dem häufigsten Risiko nach einer Sectio - die Uterusruptur - kann man mit drei Dingen entgegenwirken: 1. sich wirklich an die Anweisungen des Fachpersonals halten, was mögliche Folgeschwangerschaften angeht (in der Regel wird mindestens 1 Jahr Wartezeit empfohlen, bevor man erneut schwanger wird, wer sich daran nicht hält ist - sorry - wirklich selbst schuld); 2. regelmäßige Kontrolle der Narbe und der Gebärmutter durch einen Gynäkologen in der Folgeschwangerschaft (und dazwischen natürlich auch) und 3. ein erneuter geplanter Kaiserschnitt vor Termin, da die Uterusruptur meist erst während der Wehen geschieht.
Der für mich wichtigste Punkt ist: Ich hatte genau die selbstbestimmte Geburt, die ich mir gewünscht habe. Mein Kind kam schnell und kerngesund auf die Welt, ohne Verletzungen oder Sauerstoffmangel. Ich war absolut tiefenentspannt, konnte es tatsächlich genießen Mutter zu werden und auch zu beobachten, wie emotional betroffen (im positiven Sinne) mein lieber Mr. Honkitonki war. Ich hatte keinen Steißbeinbruch, keine lästige Dammnaht und mir fehlt auch nicht das aktive Erlebnis einer vaginalen Geburt. Ich habe nicht das Gefühl passiv gewesen zu sein. Wahrscheinlich, weil es für mich eine so aktive und extrem emotionale Entscheidung war, dass ich mich einfach gar nicht unbeteiligt fühlen konnte. Es war eine ruhige, entspannte OP mit einem richtig netten Team (wir haben viel gescherzt und gelacht) und einer tollen Nachsorge auf Station. Ich würde es immer noch jederzeit wieder so machen. Es ist für mich der richtige Weg, der einzige mit dem ich wirklich glücklich und zufrieden bin. Darum kann ich nur immer wieder und wieder betonen: wählt die Geburtsart (wenn ihr könnt), die euch ganz persönlich zusagt, egal was Familie/Freunde sagen. 
Es ist nie verkehrt auf eure Bauchgefühl zu hören... ich kann dazu nur sagen, dass sich der Kopf der Little Miss als ziemlich riesig herausstellte, so dass unsere Kinderärztin bei der U2 schon meinte, es hätte sie überrascht, wenn die Little Miss natürlich auf die Welt gekommen wäre. Das konnte man per Ultraschall natürlich nicht so sehen, im Nachhinein bin ich aber sehr froh, dass ich um einen wahrscheinlichen Notkaiserschnitt (mit Vollnarkose und ohne Mr. Honkitonki an meiner Seite) drum herum gekommen bin. 
Ich möchte an dieser Stelle Jana vom Hebammenblog zitieren, die es für mich so wunderschön auf den Punkt gebracht hat: »Niemand wird dir die Wehen abnehmen, oder die Narben. Keiner kann dir sagen ob die wunderschön geplante Geburt nicht doch im OP endet, oder ob der geplante Kaiserschnitt nicht eine wunderschöne Geburt geworden wäre. Du bekommst auch keine Note für die Geburt. Wichtig ist nur, dass du mit deiner Entscheidung glücklich wirst.«

Ein letztes Wort
Wer kommentieren möchte, darf das gerne tun. Es gilt aber: leben und leben lassen. Deswegen betone ich hier auch gern zum fünfhunderstenmal, dass das meine ganz persönliche Ansicht ist, die man nicht teilen muss, aber doch bitte akzeptieren und respektieren sollte. Sich einzubilden, man dürfe über die Lebensentscheidung anderer Menschen urteilen, steht keinem zu. So einfach ist das. :)

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